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Das morphologische System der deutschen Sprache in sprachgeschichtlicher

Содержание

I. Das Verb 1. Die grammatischen Kategorien des Verbs2. Die morphologische Klassifikation der Verben.3. Die thematischen und athematischen Verben.

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Слайд 1Das morphologische System der deutschen Sprache in sprachgeschichtlicher Beleuchtung (aus

diachronischer Sicht )(Verb)

Das morphologische System der deutschen Sprache in sprachgeschichtlicher Beleuchtung (aus diachronischer Sicht )(Verb)

Слайд 2I. Das Verb
1. Die grammatischen Kategorien des Verbs
2. Die morphologische

Klassifikation der Verben.
3. Die thematischen und athematischen Verben.

I. Das Verb 1. Die grammatischen Kategorien des Verbs2. Die morphologische Klassifikation der Verben.3. Die thematischen und

Слайд 31. Die grammatischen Kategorien des Verbs
. Im Ahd. hatte das

Verb die grammatischen Kategorien der Zeit, der Zahl, der Person,

die Kategorie des Modus ( Indikativ, Konjunktiv, Imperativ ). Aber die Kategorie des Genus ( Aktiv - Passiv ) war noch nicht entwickelt. Es fehlte das Passiv.
1. Die grammatischen Kategorien des Verbs. Im Ahd. hatte das Verb die grammatischen Kategorien der Zeit, der

Слайд 4 Die Kategorie der Zeit hatte nur zwei Formen für

drei Zeitstufen : das Präsens, diente zum Ausdruck der Gegenwart

und der Zukunft, und das Imperfekt ( Präteritum ) zum wurde zum Ausdruck der Vergangenheit gebraucht. Die analytischen Zeitformen Perfekt und Plusquamperfekt entwickelten sich im Ahd. und Mhd. aus biverbalen Wortgruppen wie haben + P.II , werden + P.II und sein + PII, in denen das II. noch deklinierbare Form haben , z.B. Argangana uuarun ahtu daga.( Es waren acht Tage vergangen ).
Die Kategorie der Zeit hatte nur zwei Formen für drei Zeitstufen : das Präsens, diente zum

Слайд 5Die Kategorie der Zahl
Die Kategorie der Zahl war wie

auch heute durch den Singular und Plural vertreten.

Die Kategorie der Zahl Die Kategorie der Zahl war wie auch heute durch den Singular und Plural

Слайд 6Die Kategorie der Person
Die Kategorie der Person besaß dieselben

Formen wie heute :
die erste, zweite und dritte P. im

Sg. und Pl.

Die Kategorie der Person Die Kategorie der Person besaß dieselben Formen wie heute :die erste, zweite und

Слайд 7Die morphologische Klassifikation der Verben.
Die morphologische Klassifikation der Verben im

Ahd. unterscheidet sich von der in der deutschen Gegenwart., Wie

auch heute gliedert man die ahd. Verben in starke schwache und unregelmäßige nach der Art der Bildung des Präteritums. Aber im Ahd. unterscheidet man noch thematische und athematische Verben nach der Bildung des Präsens.
Die morphologische Klassifikation der Verben.Die morphologische Klassifikation der Verben im Ahd. unterscheidet sich von der in der

Слайд 8Starke Verben.
Der Terminus "starke "und " schwache " Verben

gehört J.Grimm. Unter starken Verben verstand er jene Schicht der

uralten Verben, die noch auf das Altgermanische zurückkommen, und die das Präteritum mit Hilfe des Ablauts bilden:
helfan - half - hulfum - giholfan .( Inf. - Präs. Sg. - Präs. Pl. - P.II. )
Man teilt starke Verben in 7. Ablautreihen.
Starke Verben. Der Terminus

Слайд 9schwache Verben
Zu den schwachen Verben zählte J. Grimm die

spätergebildeten Verben, die ihre Präteritumformen mit Hilfe des Dentalsuffixes bilden

: dionon, -dionota.
Man unterscheidet im Ahd. drei Klassen der schwachen Verben - nach ihrem stammbildenden Suffix :
I. Klasse - jan - teilen, zellen = thematischen Verben
II.Klasse - o- dionon, salbon = athematische Verben
III. Klasse - e - haben, folgen = athematische Verben

schwache Verben Zu den schwachen Verben zählte J. Grimm die spätergebildeten Verben, die ihre Präteritumformen mit Hilfe

Слайд 10Thematische Verben
Thematische Verben bilden das Präsens mit dem Suffix

- i im Sg. und - a- im Pl.:
geban -

gibu - gibit- \\ gebames - gebe - gebant.
Dieses Suffix wird der Themavokal genannt, und die Verben mit diesem Suffix - die thematischen Verben.
Die thematischen Verben sind: alle starken Verben und die schwachen Verben der 1. Klasse.

Thematische Verben Thematische Verben bilden das Präsens mit dem Suffix - i im Sg. und - a-

Слайд 11Die thematische Konjugation :
Präsens i / a
Sg. 1. faru

Pl. farames gibu gebames

2. feris(t) faret gibis(t) geb-e-t
3. ferit farant gibit geb-ant

Die thematische Konjugation : Präsens i / aSg. 1. faru  Pl. farames   gibu

Слайд 12Die athematischen Verben
Die athematischen Verben behalten ihr stammbildendes Suffix

o, e und erhalten deshalb kein formenbildendes Suffix - den

Themavokal.
Präsens Präteritum
1. dionom habem bant - buntum
2. dionost habes(t) bunti - buntut
3. dionot habet bant - buntun

Die athematischen Verben Die athematischen Verben behalten ihr stammbildendes Suffix o, e und erhalten deshalb kein formenbildendes

Слайд 13Im Mhd. ist die Endung - m außer Gebrauch gekommen.

Nach der Abschwächung der stammbildenden Suffixe der schwachen Verben der

II. und III. Klasse o, e zu e unterscheiden sich nicht mehr von dem Suffix der I. Klasse. Und seitdem bilden die schwachen Verben eine einheitliche Klasse.
Im Mhd. ist die Endung - m außer Gebrauch gekommen. Nach der Abschwächung der stammbildenden Suffixe der

Слайд 14Infolge der Abschwächung des Themavokals i/a zu e im Mhd.

infolge seines Schwunds in späterer Zeit ist der Ausgleich der

Personalendungen der thematischen und athematischen Konjugation vor sich gegangen. Nur der Umlaut und die Brechung des Stammvokals in der 2., 3. P. Sg. der starken Verben erinnert uns heutzutage an die alte thematische Konjugation.
Und die alte Endung - m, zu - n assimiliert, bewahrt nur die Verbform bin ( < bim ).
Zu den athematischen Verben zählt man ausser den schachen Verben der II. und II.Klassen auch die unregelmässigen Verben und die Präteritopräsentia.

Infolge der Abschwächung des Themavokals i/a zu e im Mhd. infolge seines Schwunds in späterer Zeit ist

Слайд 15Die Präteritopräsentia
Die Präteritopräsentia werden so bezeichnet, weil ihre Präsensformen

alle Merkmale des starken Präterits haben, und zwar : den

Ablaut des Stammvokals im Sg. und im Pl. und die Nullendungen in der 1.,3. P. Sg.
wi33an Präsens Präterit stegan ( I. Ablr.)
1.P. Sg. weis - steig -
1.P.Pl. wissum stigum

Die Präteritopräsentia Die Präteritopräsentia werden so bezeichnet, weil ihre Präsensformen alle Merkmale des starken Präterits haben, und

Слайд 16Eigentlich sind ihre Präsensformen die ehemaligen umgedeuteten Präteritumformen, die früher

nicht nur Vergangenheit bezeichneten, sondern auch das Resultat der Handlung

in der Gegenwart und später die Gegenwart. Die alten Präsensformen sind nicht überliefert worden, die neuen Präteritalformen wurden mit dem Ablaut und dem Dentalsuffix - t - der schwachen Verben gebildet:
ahd. scal - sculum - scolta .

Eigentlich sind ihre Präsensformen die ehemaligen umgedeuteten Präteritumformen, die früher nicht nur Vergangenheit bezeichneten, sondern auch das

Слайд 17Präteritopräsentia
Die deutsche Gegenwartssprache besitzt 7 Präteritopräsentia : wissen +

6 Modalverben : müssen, sollen, können, dürfen, wollen, mögen. Sie

haben auch heute im Präsens die Merkmale des starken Präterits : den Ablaut des Stammvokals und die Nullendung in der 1., 3.Pl. Sg.
Zu den unregelmässigen Verben gehören im Ahd. folgende Verben: 1. tuon, gen, sten; 2. sen; 3. wellen ( wollen )
Präteritopräsentia Die deutsche Gegenwartssprache besitzt 7 Präteritopräsentia : wissen + 6 Modalverben : müssen, sollen, können, dürfen,

Слайд 18Die Präsensformen dieser Verben sind unregelmäßig, da sie im Gegensatz

zu den regelmäßigen Verben des Ahd. keinen Themavokal haben, und

die Personalendungen werden unmittelbar an das Wurzelmorphem angefügt. Aus diesem Grunde nennt man sie athematische Verben. Außerdem haben sie in der 1.P. Sg. Präsens eine archaische gemeinindoeuropäische Personalendung -m ( ai. -mi, griech. - mi, altruss. есмь ,lat. sum.)
Die Präsensformen dieser Verben sind unregelmäßig, da sie im Gegensatz zu den regelmäßigen Verben des Ahd. keinen

Слайд 19Präsens Singular.
1. tuo -m ste-m( ste-n ) sta-m

ge-m (=) ge-m ( ga-n)
2. tuo-s(t) ste-s(t)

sta-s (t) ge-s(t) ga-s(t)
3. tuo-t ste- t sta-t ge-t ga-t
Plural
1. tuo-mes ste-mкs ge-mes gem-es
2. tuo-t ste-t ge-t ga-t
3. tuo-ut ste-n ge-nt ge -nt

Präsens Singular.1. tuo -m  ste-m( ste-n )  sta-m ge-m (=)  ge-m ( ga-n)2. tuo-s(t)

Слайд 20Das Verb tuon
Das Verb tuon besitzt ausserdem eine eigenartige

Präteritumform, z.B. 1.P.Sg. teta, die durch Reduplikation gebildet ist.
Präteritum
Sg. 1.

teta tetum ( un ) Pl.
2. teti tetut
3. teta tetun
Das P. II. hat die starke Form gitan.
Das Verb tuon Das Verb tuon besitzt ausserdem eine eigenartige Präteritumform, z.B. 1.P.Sg. teta, die durch Reduplikation

Слайд 21Die Verben gen, gan,sten, stan sind kurze zusammengezogene Formen der

Verben gangan und stantan . Im Präteritum und im P.II

haben sie vollständige Formen.
Prät. Sg. gieng - Prät. Pl. giengum - PII. gigangan
stuont stuontum gistantan

Die Verben gen, gan,sten, stan sind kurze zusammengezogene Formen der Verben gangan und stantan . Im Präteritum

Слайд 22wesan, sin.
In allen i / e Sprachen hat das

Verb des Seins ein aus verschiedenen Wurzelmorphemen zusammengesetztes Paradigma. In

den germanischen Sprachen beteiligen sich am Paradigma dieses Verbs folgende Wurzelmorpheme :
a) das i / e Wurzelmorphem es - und seine Nullstufe s - ( vgl. lat. esse, altruss. есмь, еси, есть, суть ).
Präsens
Indikativ Konjuktiv
Sg. 1. bim (-n ) Pl. 1. burum (-n) Sg. si Pl. sim (-n)
2. bist 2. birut n sis(t) sit
3. ist 3. sint si sin
c) In allen Formen ausser dem Präsens wird das starke Verb ahd. wesan, sein, existieren ( V. Ablautreihe ) gebraucht :
Prät. 1.,3. P. Sg. was - 1.P.Pl. warum ( mit später Aufhebung des Konsonantenwechsel s - r ); Inf. wesan, später durch sin verdrängt; Imperativ 2.P.Sg. wis, 2. P.Pl. weset (auch sit ); P.I. wesanti, später seiend ( vgl. heute anwesend, abwesend ). Das P.II fehlt im Ahd. (mhd. gewesen, gesin, nhd. gewesen)
wesan, sin. In allen i / e Sprachen hat das Verb des Seins ein aus verschiedenen Wurzelmorphemen

Слайд 23wellen ( nhd. wollen )
Auch hier ist das Präsens

eine umgedeutete Präteritalform, und zwar Prät. Konjuktiv ( vgl. nhd.

ich möchte = ich will )
Präsens
Sg. 1. willu Pl. wellemes Inf. wellen
2. wili wellet P. I wellenti
3. wili wellent Prät. wolta ( welta )
Im Mhd und im Nhd. vollzieht sich die Angleichung dieses Verbs an die Präteritoprasentia.

wellen ( nhd. wollen ) Auch hier ist das Präsens eine umgedeutete Präteritalform, und zwar Prät. Konjuktiv

Слайд 24haben
Im Ahd. war es ein schwaches Verb der III Klasse,

also ein regelmäßiges Verb. Im Mhd. entwickelten sich im Präsens

und Präteritum kurze zusammengezogene Formen - haben > han, habest > hast, habet > hat, habeta > hatte.
Deshalb zählt man es zu den unregelmäßigen Verben.

habenIm Ahd. war es ein schwaches Verb der III Klasse, also ein regelmäßiges Verb. Im Mhd. entwickelten

Слайд 25werden
Im Ahd. war es ein starkes Verb der III.

Ablautreihe: ahd. werden - ward - wurtum - wortan (

d - t ).
Im Mhd. entstand infolge des Ausgleichs der Präteritalformen des Sg. und des Pl. die Form wurde mit - e im Auslaut, was für die 1. ,3. P.Sg. des starken Präterits nicht typisch ist. Außerdem vollzog sich der Ausgleich der Präteritalformen der Verben dieser Ablautreihe nach der Singularform ( vgl. ahd. helfan - half - hulfum > mhd. half; werfan - warf - wurfum > mhd. warf ) , nur das Verb werden erhielt die Form mit dem Pluralstamm : wurtum - wurde.
Auch im Präsens hat es seit der mhd. Zeit kurze zusammengezogene Formen : ahd. wirdes (t) - nhd. wird.

werden Im Ahd. war es ein starkes Verb der III. Ablautreihe: ahd. werden - ward - wurtum

Слайд 26bringen
Dieses Verb wird zu den unregelmäßigen Verben gezählt, weil

seine Präteritalformen mit dem Ablaut des Stammvokals wie bei den

starken Verben und mit dem Dentalsuffix - t - wie bei den schwachen Verben gebildet sind : ahd. bringen - brachta - gebracht.
bringen Dieses Verb wird zu den unregelmäßigen Verben gezählt, weil seine Präteritalformen mit dem Ablaut des Stammvokals

Слайд 27 Die Entwicklung der analytischen Formen des Verbs
Dieser Prozess beginnt in

der AHD Periode. Die analytischen For¬men entwickeln sich aus freien

Verbindungen von Verben, und zwar aus den biverbalen prädikativen Wortgruppen, deren Zahl in den germanischen Sprachen sehr beträchtlich war.
Die Entwicklung der analytischen Formen des VerbsDieser Prozess beginnt in der AHD Periode. Die analytischen For¬men entwickeln

Слайд 28Das AHD hatte folgende Typen biverbaler Wortgruppen:
1) Uuaz thaz folc beitonti

Zachariam ‘das Volk war wartend auf Zacharias’. Diese Wortgruppe drückt

ein dauerndes Geschehen aus. Im Deutschen kamen sie aus dem Gebrauch.
2) Inti nu uuirdist thü suigenti ‘nun aber wirst du schweigend’. Diese Gruppe hat inchoative Bedeutung, sie drückt den Beginn eines Geschehens oder eines Zustandes aus. Später diente sie als Ausgangs¬punkt für die Entwicklung des Futurums.
3) Argangana uuarun ahtu daga ‘es waren acht Tage vergangen’. Diese Gruppe drückt einen resultativen Zustand aus. Sie wurde zum Ausgangspunkt für die Entwicklung der analytischen Zeitformen der Vergangenheit.
4) Thu scalt beran einan allawaltenden ‘du sollst einen Allmächti¬gen gebären’. Die Wortgruppe drückt ein zukünftiges, zu erwartendes Geschehen aus. Im Deutschen ist diese Gruppe nicht grammatikalisiert, aber wird gebraucht.
5) Herro, senu thin mna, thia ih habeta gihaltana in sueizdouhhe ‘Herr, da ist deine Münze, die ich im Schweißtuche verwahrt hatte’. Diese Gruppe drückt einen Zustand aus, der aus einer Handlung gefolgert wird; sie diente als Ausgangspunkt für die Entwicklung der analytischen Zeitformen der Vergangenheit.

Das AHD hatte folgende Typen biverbaler Wortgruppen:1)	Uuaz thaz folc beitonti Zachariam ‘das Volk war wartend auf Zacharias’.

Слайд 29In der AHD Zeit entwickeln sich folgende analytische Formen des

Verbs: 1) das Perfekt und das Plusquamperfekt; 2) das Passiv.

In der AHD Zeit entwickeln sich folgende analytische Formen des Verbs: 1) das Perfekt und das Plusquamperfekt;

Слайд 301) Perfekt und Plusquamperfekt.
AHD. Phigboum habeta sum giflanzotan in sinemo uuingarten

‘ein gewisser (Mann) hatte einen Feigenbaum, gepflanzt in seinem Garten’.
Haben

ist ein Prädikat, das ein Akkusativobjekt phigboum regiert; giflanzötan ist ein Partizip II (< phlanzön ‘pflanzen’), das als Attribut zum Substantiv phigboum auftritt und mit ihm in Kasus, Zahl und Ge¬schlecht konjugiert.
Solche freien Wortgruppen verwandeln sich in einheitliche analytische Formen, d.h. grammatische Formen des Verbs. Haben bzw. eigan (als dessen Synonym) werden also einerseits auch ohne Objekt gebraucht, was davon zeugt, dass sie ihre ursprüngliche Bedeutung verlieren und andere Funktionen erwerben. Andererseits tritt das Partizip II in seiner flexionslosen Form auf und geht eine immer engere Verbindung mit den Verben haben und eigan ein.
Das Perfekt und das Plusquamperfekt mit dem Hilfsverb sin, wesan ‘sein’ entwickeln sich aus dem nominalen Prädikat, das in seinem Bestand ein Partizip II vom intransitiven terminativen Verb hat: AHD. Diu marha ist farbrunnan ‘das Land ist (ein) verbranntes’.
Ein Beispiel des Perfekts und des Plusquamperfekts mit dem Hilfsverb uuerdan ‘werden’: AHD. uurden taga gifulte... ‘die Tage waren vollendet...’.

1)	Perfekt und Plusquamperfekt. AHD. Phigboum habeta sum giflanzotan in sinemo uuingarten ‘ein gewisser (Mann) hatte einen Feigenbaum,

Слайд 31Konjugation der Verben Ablautsreihen der starken Verben
giozan - goz- guzzum

- gigozzan - ahd.
liogan - loug - lugum- gilogan

- ahd.
bintan - bant - buntum-gibuntan -ahd.
werfan - warf - wurfum - giworfan -ahd.
noman - nam - namum -ginoman - ahd.
geban - gab - gaburn - gigeban - ahd.
grifan - greif - grifum - gigrifan - ahd,
faran - fuor - fourum - gifaran - ahd
heizan - hiaz - hiazum - giheizan - ahd.
haitan - hielt - hialtum - gihaltan - ahd.
Konjugation der Verben Ablautsreihen der starken Verbengiozan - goz- guzzum - gigozzan  - ahd.liogan - loug

Слайд 32Konjugation der starken Verben Präsens Indikativ
1) Wurzelmorphem, 2) Suffix des Präsens,

der sog. Themavokal, 3) Flexion (Personalendung).
Personalendungen des Präsens
Person

Sg. - PI.
1. -u -mes
2. -s(t) -et
3. -t -nt
Konjugation der starken Verben Präsens Indikativ1) Wurzelmorphem, 2) Suffix des Präsens, der sog. Themavokal, 3) Flexion (Personalendung).Personalendungen

Слайд 33Konjugation der starken Verben im Präteritum
Personalendungen des Präteritums Person

Singular Plural
1 - -um
2 -i -ut
3 - -un
Singular Plural
bant- bunt-um
bunt-i

bunt-ut
bant- 'bunt-un
Konjugation der starken Verben im Präteritum Personalendungen des Präteritums Person    Singular

Слайд 34Präterit Indikativ der starken Verben

Präterit Indikativ der starken Verben

Слайд 35Präsens Konjunktiv
Das Präsens Konjunktiv wird mittels des Suffixes -e (-e)

gebildet
Die Personalendungen sind im Konjunktiv für das Präsens und das

Präteritum gleich.
Person Singular Plural
1. - -m
2. -s(t) -t
3. - -n
Präsens KonjunktivDas Präsens Konjunktiv wird mittels des Suffixes -e (-e) gebildetDie Personalendungen sind im Konjunktiv für das

Слайд 36Präsens Konjunktiv

Präsens Konjunktiv

Слайд 37Präterit Konjunktiv

Präterit Konjunktiv

Слайд 38Imperativ

Imperativ

Слайд 39Konjugation der schwachen Verben im Präsens
Die I. Klasse von schwachen

Verben. Das Präsens der schwachen Verben der I. Klasse wird

gleich dem Präsens der starken Verben gebildet, d. h. durch Anfügung des Themavokals und der Flexion an das Wurzelmorphem, z. B. das Verb teilen 'teilen':
Präsens
Singular
1.teil-u
2.teil-i-s(t)
3.teil-it
Plural
1.teil-e-mes
2.teil-et
3.teil-e-nt
Konjugation der schwachen Verben im PräsensDie I. Klasse von schwachen Verben. Das Präsens der schwachen Verben der

Слайд 40Konjugation der schwachen Verben im Präteritum
die schwachen Verben der I.

Klasse bilden das Präteritum nach zwei Modellen:
Wurzelmorphem + stammbildendes Suffix

+ -t- (Suffix des Präteritums) + Flexion (Personalendung)
Wurzelmorphem + -t- (Suffix des Präteritums) + Flexion (Personalendung)
Personalendungen des schwachen Präteritums
Person Singular Plural
1 -a -um
2 -os(t) -ut
3 -a -un
Konjugation der schwachen Verben im Präteritumdie schwachen Verben der I. Klasse bilden das Präteritum nach zwei Modellen:Wurzelmorphem

Слайд 41leggen 'legen'
1.leg-i-t-a 1. leg-i-t-um
2. leg-i-t-os(t) 2. leg-i-t-ut
3. leg-i-t-a 3. leg-i-t-un
teilen

'teilen'
1.teil-t-a
2.teil-t-os(t)
3.teil-t-a
1.teil-t-um
2. teil-t-ut
3. teil-t-un

leggen 'legen'1.leg-i-t-a		1. leg-i-t-um2. leg-i-t-os(t)   	2. leg-i-t-ut3. leg-i-t-a		3. leg-i-t-unteilen 'teilen' 1.teil-t-a 2.teil-t-os(t)3.teil-t-a1.teil-t-um2. teil-t-ut 3. teil-t-un

Слайд 42Konjugation der schwachen Verben im Ahd. 1.Klasse

Konjugation der schwachen Verben im Ahd.  1.Klasse

Слайд 43Präteritum Konjunktiv Imperativ

Präteritum Konjunktiv		Imperativ

Слайд 44Die schwachen Verben der II. und III. Klassen haben in

allen Formen die stammbildenden Suffixe -o bzw. -e.
Das Präsens dieser

Verben wird nach folgendem Modell gebildet:
Wurzelmorphem + stammbildendes Suffix + Flexion
Die schwachen Verben der II. und III. Klassen haben in allen Formen die stammbildenden Suffixe -o bzw.

Слайд 45 2. Klasse

2. Klasse

Слайд 473. Klasse
Singular
folg-e-m
folg-e-s(t)
folg-e-t
Plural
folg-e-mes
folg-e-t
folg-e-nt

3. KlasseSingularfolg-e-m folg-e-s(t) folg-e-tPluralfolg-e-mes folg-e-t folg-e-nt

Слайд 48Präteritum Konjunktiv
Bei den schwachen Verben wird das Suffix -i

(-i) an das Suffix Präteritums -t- angefügt:
teilen 'teilen'

offanon 'öffnen' folgen 'folgen'
Sg. 1.teil-t-i offan-o-t-i- folg-e-t-i-
2. teil-t-t-s(t) offan-o-t-i-s(t) folg-e-t-i-s(t)
3. teil-t-i- offan-o-t-i- folg-e-t-i- Pl. 1.teil-t-i-m offan-ö-t-i-m folg-e-t-i-m
2. teil-t-i-t offan-o-t-i-t folg-e-t-i-t
3. teil-t-i-n offan-o-t-i-n folg-e-t-i-n
Präteritum Konjunktiv Bei den schwachen Verben wird das Suffix -i (-i) an das Suffix Präteritums -t- angefügt:teilen

Слайд 49Konjugation der unregelmäßigen Verben im Ahd.

Konjugation der unregelmäßigen Verben im Ahd.

Слайд 51Konjugation des Verbes „wesan, sin“

Konjugation des Verbes „wesan, sin“

Слайд 52Unregelmäßige Verben tuon 'tun', gen 'gehen', sten 'stehen'.
tuo-m
tuo-s(t)
tuo-t
tuo-mes
tuo-t


tuo-nt

Unregelmäßige Verben tuon 'tun', gen 'gehen', sten 'stehen'. tuo-mtuo-s(t)tuo-ttuo-mes  tuo-t    tuo-nt

Слайд 53Präsens Indikativ Konjunktiv Singular Plural Singular Plural
1. bim

(-n) birum (-un) si sim (-n)
2. bist birut sis(t) sit
3. ist sint si sin

Präsens Indikativ    	 			Konjunktiv Singular  Plural		Singular  Plural1.	bim (-n)  birum (-un)

Слайд 56Wollen
Infinitiv: wellen;
Partizip: wellenti;
Präteritum: wolta (welta).
Präsens
Singular Plural
1. willu wellemes
2. wili wellet
3. wili wellent

WollenInfinitiv: wellen;Partizip: wellenti;Präteritum: wolta (welta).PräsensSingular    Plural1.	willu		wellemes2.	wili		wellet3.	wili		wellent

Слайд 57Die Entwicklung der analytischen Formen des Verbs
Zugrunde der beginnenden Ent­wicklung

analytischer Formen des Verbs liegen freie Wortverbindungen,. und nämlich biverbale

prädikative Wortgruppen, die im Althochdeut­schen große Verbreitung hatten.
Die Entwicklung der analytischen Formen des VerbsZugrunde der beginnenden Ent­wicklung analytischer Formen des Verbs liegen freie Wortverbindungen,.

Слайд 581. Uuas thas folc beitonti Zahariam. 'Das Volk erwartete (buchstäbl. war

wartend auf...) Zacharias'.
Diese Wortgruppe drückt ein dauerndes Geschehen aus.
Im Englischen

entwickelten sich aus ähnlichen Wortgruppen die „Continuous Tenses"; im Deutschen kamen sie aus dem Gebrauch.
1.	Uuas thas folc beitonti Zahariam. 'Das Volk erwartete (buchstäbl. war wartend auf...) Zacharias'.Diese Wortgruppe drückt ein dauerndes

Слайд 59 Inti nu uuirdist thu suigenti.
'Nun aber wirst du stumm

(buchstäbl. wirst du schweigend).
Diese Wortgruppe hat inchoative Bedeutung, sie drückt

den Beginn eines Vorganges oder eines Zustandes aus; in der Folgezeit wurde sie zum Ausgangspunkt für die Entwicklung des Futurs.
Inti nu uuirdist thu suigenti. 'Nun aber wirst du stumm (buchstäbl. wirst du schweigend).Diese Wortgruppe hat inchoative

Слайд 60 Argangana uuarun ahtu daga. 'Es waren acht Tage vergangen'.
Diese Wortgruppe

drückt einen resultativen Zustand aus; sie wird zum Ausgangspunkt für

die Entwicklung der analytischen Zeitform der Vergangenheit.
Argangana uuarun ahtu daga. 'Es waren acht Tage vergangen'.Diese Wortgruppe drückt einen resultativen Zustand aus; sie wird

Слайд 614. Herro, senu thin mna, thia ih habeta gihaltana in suei

duo
Herr, da ist deine Münze, die ich im Schweißtuche

verwahrt hat
Diese Wortgruppe drückt einen Zustand aus
z. B. im Tuche verwah der die Folge einer Handlung ist; sie diente ebenfalls als Ausgangspunkt für die Entwicklung der analytischen Zeitformen der Vergangenheit
4.	Herro, senu thin mna, thia ih habeta gihaltana in suei duo Herr, da ist deine Münze, die

Слайд 62Thu scalt beran einan allawaltenden. 'Du sollst einen Allmächtigen gebären'.
Pidiu

scal er in dem uuicsteti uunt pivallan. 'Darum soll er

auf dem Schlachtfeld mit Wunden bedeckt fallen'.
Diese Wortgruppe kündigt ein zukünftiges, zu erwartendes Geschehen an. Im Englischen entwickelten sich aus ähnlichen Wortgruppen Zukunftsformen mit den Hilfsverben e. shall (d. sollen) und e. will (d. wollen); im Deutschen sind sie nicht grammatikalisiert, werden aber auch in der Gegenwartssprache gebraucht.
Thu scalt beran einan allawaltenden. 'Du sollst einen Allmächtigen gebären'.Pidiu scal er in dem uuicsteti uunt pivallan.

Слайд 63Die Entwicklung des Passivs.
Als Grundlage die Entwicklung des

analytischen Passivs diente die Opposition „aktivisch — passivisch" bei den

Partizipien der transitiven Verben.
Bereits in den ersten Sprachdenkmälern kommen sehr häufig Verb düngen des 2. Partizips eines transitiven Verbs mit den Verben i wesan 'sein' und werdan 'werden' vor.
Zuerst entwickeln sich die Verbindungen sin (wesan)+2. Partizip
Bim gisentit zi thir. 'Ich bin zu dir gesandt'. Gihörit ist thin gibet. 'Dein Gebet ist erhört'. Brutloufti gitano uuarun. 'Es wurden Hochzeiten gefeiert'.
Obwohl diese Sätze passivische Bedeutung haben, dürfen die e sprechenden Wortgruppen noch nicht als Passivformen betrachtet werden da das Modell sin (wesan) + 2. Partizip im Althochdeutschen wie auch in der deutschen Gegenwartssprache mehrdeutig ist. Sie kann sowohl passivische Bedeutung haben, als auch einen Zustand bezeichnen, als das Passiv gedeutet werden kann oder einfach nominales Prädikat sein:
Der uuarch ist kiuuafanit. 'Der Übeltäter ist bewaffnet“.
Die  Entwicklung  des Passivs.Als Grundlage die Entwicklung des analytischen Passivs diente die Opposition „aktivisch —

Слайд 64Die Entwicklung des Perfekts und Plusquamperfekts.
Diesen analytischen Formen liegen zwei

Typen biverbaler Wortgruppen zugrunde.
1. Das Perfekt und das Plusquamperfekt mit

haben entwickelten sich aus folgendem Typ biverbaler Wortgruppen, der seit dem 8./9. Jh. in den Schriftdenkmälern belegt ist:
Phigboum habeta sum giflanzötan in sinemo uuingarten. 'Ein gewisser (Mann) hatte einen Feigenbaum gepflanzt in seinem Weingarten.'
Das Verb haben ist hier ein selbständiges Prädikat. Es bedeutet 'hatte', 'besaß' und regiert das Akkusativobjekt phigboum. Das 2. Partizip des transitiven Verbs phlanzön, flanzön 'pflanzen' — gipflanzötan ist auch ein selbständiges Satzglied, ein Attribut zum Substantiv phigboum, es kongruiert mit dem Substantiv und drückt den Zustand aus, der die Folge einer vorausgehenden Handlung ist.
In ähnlicher Weise wird neben haben auch sein Synonym eigan 'haben', 'besitzen' gebraucht:
Si eigun/nir ginomanan lioban druhtin min. 'Sie haben den mir genommenen meinen lieben Herrn (d. h. sie haben mir . . . genommen)'.
Dass die Verben haben und eigan sowie das 2. Partizip in diesen und ähnlichen Sätzen selbständige Wörter und selbständige Satzglieder wa­ren, ist daraus zu schließen, dass die Verben haben und eigan anfangs immer in Verbindung mit einem Akkusativobjekt gebraucht wurden und den Besitz bezeichneten; das 2. Partizip war ein kongruierendes Attribut zum Akkusativobjekt (der gepflanzte Baum).
Die Entwicklung des Perfekts und Plusquamperfekts.Diesen analytischen Formen liegen zwei Typen biverbaler Wortgruppen zugrunde.1. Das Perfekt und

Слайд 652. Das Perfekt und das Plusquamperfekt mit dem Hilfsverb sein

entwickeln sich aus dem nominalen Prädikat, das in seinem Bestand

ein 2. Partizip vom intransitiven terminativen Verb hat:
Diu marha ist farbrunnan. 'Das Land ist verbrannt (buchstäbl. ist verbranntes).'
Arstorbana sint thie thar suohtun thes knehtes sela. ,Verstorben s (buchstäbl. verstorbene sind) diejenigen, die nach der Seele des Kna trachteten.'
In einigen Sprachdenkmälern des 879. Jh. erscheint in ähnlichem Gebrauch anstatt des Verbs sin, wesan 'sein' das Verb uuerdan
Uuard quoman 'kam.'
Vvurdun taga gifulta, thag siu bäri. 'Es kam die Zeit (buchstäbl. Tage waren vollendet), da sie niederkommen sollte.'
Wie die Belege zeigen, wird das 2. Partizip auch hier in der flek: ten Form gebraucht, indem es mit dem Subjekt des Satzes kongrui
Auf der Anfangsstufe ihrer Entwicklung drücken die in Betra kommenden Verbindungen der 2. Partizipien mit den Verben hc:
2. Das Perfekt und das Plusquamperfekt mit dem Hilfsverb sein entwickeln sich aus dem nominalen Prädikat, das

Слайд 662)Das Passiv.
Als Grundlage für die Entwicklung der passiven Formen

im gesamten Paradigma des Verbs diente die Korrelation von «aktiv-passiv»

bei den Partizipien der transitiven Verben.
Zuerst entwickeln sich die Verbindungen sin, wesan ‘sein’ + Parti¬zip II, z.B. AHD. gihorit ist thin gibet ‘dein Gebet ist gehört’. Dieses Mo¬del hatte aber im AHD nicht nur eine passive Bedeutung (sieh obiges Beispiel), sondern auch bezeichnete den Zustand eines Gegenstandes bzw. einer Person oder charakterisierte sie ohne jegliche Verbindung mit der Einwirkung von außen.
Entscheidend für die Entstehung der Korrelation «aktiv-passiv» war der Gebrauch der Partizipien II von transitiven Verben in Verbindung mit dem Verb werdan ‘werden’, die sich zur gleichen Zeit mit der Verbindung sin, wesan ‘sein’ + Partizip II entwickelte, z.B. AHD. Denne uurdit untar in uulc arhapan ‘dann wird ein Kampf zwischen ihnen begonnen’.
Am Ende der AHD Periode sind die Passivformen mit dem Verb werdan bereits ausgebildete und sehr gebräuchliche analytische grammatische Formen.

2)Das Passiv. 	Als Grundlage für die Entwicklung der passiven Formen im gesamten Paradigma des Verbs diente die

Слайд 68Die Abschwächung der vollen Vokale zum Schwa-Laut bewirkte auch Änderungen

im System der Konjugation der schwachen Verben, die heute das

Präteritum mit dem Suffix -te bilden (zum Beispiel ich machte, wir antworteten). Im Althochdeutschen bestanden noch drei Unterklassen dieser Verben mit den Suffixen -jan (zum Beispiel galaubjan), -ôn (salbôn) und -ên (sagên). Nach der Abschwächung lauteten die genannten Verben: glauben, salben, sagen; die alten drei Suffixe verschmolzen zu einem -en.
Die Abschwächung der vollen Vokale zum Schwa-Laut bewirkte auch Änderungen im System der Konjugation der schwachen Verben,

Слайд 69Konjugation eines starken Verbs

Konjugation eines starken Verbs

Слайд 70Konjugation der schwachen Verben

Konjugation der schwachen Verben

Слайд 71Konjugation der Präteritopräsentia

Konjugation der Präteritopräsentia

Слайд 72Konjugation der besonderen Verben

Konjugation der besonderen Verben

Слайд 73Die Formen von gân/gên „gehen“ und stân/stên „stehen“ entsprechen denen

von tuon.
lân „lassen“ geht wie hân.
Im Präteritum stehen was –

wâren von sîn, wolte/wolde von wellen, gie(nc) zu gân/gên, hâte / hate / hæte / hête / hete / het / hiete zu hân, lie(z) zu lân.
tuon hat im Präteritum besondere Formen: Präteritum Indikativ: tët(e), tæte, tët(e), tâten, tâtet, tâten Präteritum Konjunktiv: tæte, tætest usw.

Die Formen von gân/gên „gehen“ und stân/stên „stehen“ entsprechen denen von tuon.lân „lassen“ geht wie hân.Im Präteritum

Слайд 74Bei den Verbformen kam es im Mittelhochdeutschen zur weiteren Differenzierung

des Tempussystems. Analytische Tempora, wie das Perfekt, das Plusquamperfekt und

das Futur (die schon im Althochdeutschen bestanden) wurden häufiger. So können wir zum Beispiel im Nibelungenlied lesen:
Swaz der Hiunen mâge / in dem sale was gewesen, Der enwas nu keiner / dar inne mê genesen
Bei den Verbformen kam es im Mittelhochdeutschen zur weiteren Differenzierung des Tempussystems. Analytische Tempora, wie das Perfekt,

Слайд 75Das Verb sein bekam bei der Konjugation mehrere neue Nebenformen;

so kann die I. P. Sg. bin oder seyn lauten,

die l. 3. P. Pl. heißt sein, seint, sin, sint.
Im Imperativ haben wir neben sey auch biß und wis, das Part. I lautet seynd oder wesende.

Das Verb sein bekam bei der Konjugation mehrere neue Nebenformen; so kann die I. P. Sg. bin

Слайд 76Das Verb im FNHD
l) die Endung der 3. P.

Pl. Präs. Ind. mhd. –ent > nhd. -en (wie üblichin

den anderen Zeit- und Modusformen), z. B. sie werfent > sie werfen,sie sagent > sie sagen;
2) die Endung der 2. P. Sg. Prät. Ind. der starken Verben -e>-(e)st, z.B. du hiey>du hießest',
3) die Endung der 2. P. Sg. Präs. Ind. der prät.-präs. Verben –t >'(e)st, z. B. du darft > du darf(e)st.
Diese neuen Endungen wurden in das nhd. grammatische System aufgenommen.
Das Verb im FNHD l) die Endung der 3. P. Pl. Präs. Ind. mhd. –ent > nhd.

Слайд 77Daneben finden im Frnhd. andere Angleichungsvorgänge statt, die zu dieser

Zeit vielfaches Schwanken schufen, aber für die spätere Flexion keine

Folge hatten. Hierher gehören:

Daneben finden im Frnhd. andere Angleichungsvorgänge statt, die zu dieser Zeit vielfaches Schwanken schufen, aber für die

Слайд 78l) -mindere l. und 3. P. Sg. Prät. Ind. der

starken Verben, z. B. ich (er) sähe, läse, flöge u.

ä. Diese Endung ist auf das starke Präteritvermutlich aus dem Präsens oder aus dem schwachen Präterit übertragen,worden. Sie lebt heute nur in wurde (älteres ward) fort.

l) -mindere l. und 3. P. Sg. Prät. Ind. der starken Verben, z. B. ich (er) sähe,

Слайд 792) die Endung -nt wird manchmal infolge der Mundartmischung aus

der 3.P. Pl. auf die anderen Personen übertragen, z. B.

wir, ihr, sie gebent, umgekehrt findet sich die Endung der l. 3. P. Pl. auch in der 2. P. Pl.

2) die Endung -nt wird manchmal infolge der Mundartmischung aus der 3.P. Pl. auf die anderen Personen

Слайд 80Das bunte Blick des Flexionssystems stellt folgende Tabelle dar.

Präs. Indik.

st. u. Prät. Prät. st. u. Prät. Prät. schw. V. Indik. st.

V. Ind. schw. V.
Sg.
l. P. -e -Null, -e -Null
2. P. -(e)st -(e)st, -e -(e)st
3. P. -(e)t -Null, -e -Null
Pl.
1. P. -en, -ent -en -n
2. P. - -ent,-en -(e) -(e)t
3. P. -en, -ent -en -en
Das bunte Blick des Flexionssystems stellt folgende Tabelle dar.Präs. Indik. st. u. 	Prät.	Prät. st. u. 	Prät.	Prät. 	schw.

Слайд 81Anmerkungen
Die Endungen des Konjunktivs sind den heutigen gleich.
2. Die Präterito-Präsentia

haben im Präsens die Endungen des starken Präterits, im Präterit—die

des schwachen Präterits.
AnmerkungenDie Endungen des Konjunktivs sind den heutigen gleich.2. Die Präterito-Präsentia haben im Präsens die Endungen des starken

Слайд 82Die Wandlungen im System der Ablautsreihe der starken Verben
Ein wichtiges

Merkmal des Frnhd. ist die Vereinheitlichung des
Stammvokals im Singular und

Plural des starken Präterits. Das geschahinfolge der Wandlungen im phonologischen System.
ahd. stigan – steig – stigum – gistigan
zehan – zeh – zigum – gizigan
1.      Im Präsensstamm beobachten wir die nhd. Diphthongierung: I > ei [ae] stigan – steig – stigum – gistigan
2.      Im Präteritum beobachten wir die den Ausgleich nach dem Plural wobei der Ausgleich in verschiedener Richtung vor sich ging (vom Sg. zum Pl. und umgekehrt).

Die Wandlungen im System der Ablautsreihe der starken Verben Ein wichtiges Merkmal des Frnhd. ist die Vereinheitlichung

Слайд 83z.B.
1. Ablr. mhd. steig – stigen >

nhd. stieg – stiegen
2. Ablr. verzech –

verzichten; > verzieh – verzichten
3. Ablr. bouc — bugen > bog –bogen
4. Ablr. bot –buten > bot- boten
5 Ablr. half — hülfen half — halfen
6 Ablr. sanc — sungen sang — sangen
7 Ablr. nam — namen nahm — nahmen
8 Ablr. gap—gaben gab [ga:p!]—gaben

z.B. 	1. Ablr.    mhd.	steig – stigen 	> 	nhd. 	stieg – stiegen	2. Ablr.

Слайд 843.      Wichtig für die Ausbildung. des neuen Systems sind auch

Ausgleichstendenzen zwischen den einzelnen verbalen Klassen. Die Untergruppen 1. und

2. Fallen zusammen. z.B.:
steigen – stieg – gestiegen
treiben – trieb – getrieben
3.      Wichtig für die Ausbildung. des neuen Systems sind auch Ausgleichstendenzen zwischen den einzelnen verbalen Klassen. Die

Слайд 854.      Obwohl die Untergruppen zusammenfallen unterscheidet man heute zwei neue

Untergruppe, nach der Länge der Vokale. z.B. schreiben – schrieb

– geschrieben schneiden – schnitt – geschnitten

4.      Obwohl die Untergruppen zusammenfallen unterscheidet man heute zwei neue Untergruppe, nach der Länge der Vokale. z.B.

Слайд 865.      So haben wir: In den übrigen Klassen war der

Vokal des Sg. u. des Pl. von alters her gleich.

Da, wie gan, stan, lan

5.      So haben wir: In den übrigen Klassen war der Vokal des Sg. u. des Pl. von

Слайд 87Im Frühneuhochdeutschen sind die kontrahierten Formen von Verben wie gan,

stan, lan usw. allmählich außer Gebrauch gekommen. Kennzeichnendfür das Frnhd.

sind Doppel formen: habe neben han, gie neben gieng u. s.w.


Im Frühneuhochdeutschen sind die kontrahierten Formen von Verben wie gan, stan, lan usw. allmählich außer Gebrauch gekommen.

Слайд 89Ausgleich der Grundformen von den schwachen und starken Verben:
melken -

molk (melkte) – gemolken (gemelkt);
scheren (o,o) und (-te, ge-t), dingen

( a,u),
gleißen, glimmen, saugen, weben
Ausgleich der Grundformen von den schwachen und starken Verben:melken - molk (melkte) – gemolken (gemelkt);scheren (o,o) und

Слайд 91In bestimmten Fällen wird auch Prät. Konj. durch Konditionalis I

ersetzt:
sagte – würde sagen
Prät. Konj. der starken Verben brächte, läse

u.a., die nach der Aussprache der 1. oder 3. P. Präs. Konj. nah sind: lese und läse
Kond. I drückt oft Zukunft aus.

In bestimmten Fällen wird auch Prät. Konj. durch Konditionalis I ersetzt:sagte – würde sagenPrät. Konj. der starken

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