Слайд 1Satzproduktion
Die Autorin – Mairita Gutāne
Слайд 2Funktionale und positionale Enkodierung
Sprachproduktion beginnt mit der sogenannten Konzeptualisierung.
Während dieser
Verarbeitungsphase trifft ein Sprecher die Entscheidung, etwas zu sagen.
Diese Planung
kann je nach Situation und Art der Kommunikation sehr bewusst oder auch ganz unbewusst erfolgen.
Am Ende des Konzeptualisierungsprozesses steht eine vorsprachliche Repräsentationen dessen, war der Sprecher sagen will, die sogenannte Message.
Die Message selbst ist also noch nicht sprachlich, muss aber in Sprache übersetzt werden.
Слайд 3Für die Produktion einer Äußerung benötigt man nicht nur Wörter
sondern auch eine syntaktische Struktur.
Äußerung haben eine interne Struktur:
Einige Wörter gehören enger zusammen als andere, und diese Wortgruppen, stehen mit anderen Konstituenten in einer bestimmten Beziehung (z.B. Subjekt, Prädikat, Objekt).
Die interne Struktur eines Satzes wird durch die Wortstellung, die Morphosyntax (Kasusmarkierungen, Tempus, Person und ähnliches) und die Prosodie (vor allem Akzent und Pausen) ausgedrückt.
Anhand der syntaktischen Information (Wortart) der Inhaltswörter mit dem Verweis auf ihre Funktion errechnet das Sprachsystem eine Satzstruktur.
Слайд 4Ein Nomen benötigt vermutlich einen Artikel, ein Verb mit der
Funktion als Prädikat muss mit dem Subjekt in Numerus und
Person übereinstimmen.
Während der positionalen Enkodierung werden die grammatischen Funktionen in eine Reihenfolge gebracht, zum Beispiel Subjekt-Prädikat-Objekt.
Erst nach der positionalen Enkodierung, wenn Funktions- und Inhaltswörter im Planungsrahmen stehen, werden die Wortrepräsentationen mit Phonemen gefüllt.
Das Sprachverarbeitungssystem bearbeitet immer nur einen kleinen Ausschnitt des Planungsrahmens (zur Inkrementalität der Verarbeitung).
Слайд 5Funktionszuweisung
Menschliche Sprachverarbeitung geschieht auf verschiedenen Ebenen (semantisch, syntaktisch, phonologisch, phonetisch).
Das
heißt, dass eine Äußerung nicht erst auf einer Ebene vollständig
kodiert sein muss, bevor die folgende Ebene die Arbeit aufnehmen kann.
Stattdessen beginnt eine Ebene, sobald die vorherige ein ausreichend großes Stück Information fertiggestellt hat.
Das Informationspaket für die grammatische Enkodierung muss mindestens Satzgliedgröße haben, die Artikulation kann dagegen beginnen, sobald die erste Silbe einer Äußerung feststeht.
Слайд 6Es gibt mehr Sprachen, die Subjekte haben, als Sprachen, die
indirekte Objekte haben. Aber jede Sprache, die ein indirektes Objekt
hat, hat auch ein Subjekt.
Daraus folgt, dass ein Teil der Message, der früh zur Verfügung steht, eher Subjektstatus erhält als ein Teil der Message, der spät zur Verfügung steht.
Die Konsequenz eines Passivs ist, dass das Patients Subjekt des Satzes wird: Der Snowboarder wird von der Lawine verschüttet. Belebtheit wirkt sich also auf die Funktionszuweisung aus und legt nahe, dass belebte Elemente der Message konzeptuell besonders prominent sind.
Слайд 7Für jeden Satz gab es zwei mögliche syntaktische Strukturen, die
eine Hälfte der Probanden erhielt jeweils die eine Struktur zur
Lektüre, die andere Hällfte die andere Struktur. Nachdem die Probanden eine ablenkende Aufgabe durchgeführt hatten, sollten sie die Sätze wiedergeben.
Für jeden Satz gab es zwei mögliche syntaktische Strukturen, die eine Hälfte der Probanden erhielt jeweils die eine Struktur zur Lektüre, die andere Hälfte die andere Struktur:
The Doctor administered the shock./ The shock was administered by the doctor.
Слайд 8Trägheit syntaktischer Reanalyse
Nicht immer spielen konzeptuelle oder lexikalische Zugänglichkeit eine
Rolle bei der Funktionszuweisung. Manchmal verwendet ein Sprecher eine bestimmte
Struktur auch deshalb, weil er sie bereits zuvor verwende hat.
Die grammatische Regeln, die man zur Konstruktion einer bestimmten Satzstruktur benötigt, werden durch Gebrauch gestärkt oder aktiviert.
Wenn man eine Regel vor kurzem angewendet hat, ist der Zugriff auf eben diese Regel bei einer weiteren Äußerung leichter und damit wahrscheinlicher als der Zugriff auf eine neue Regel.
Слайд 9Syntaktisches Priming:
ist erstaunlich - es überlebt bist zu zehn
Füllsätze zwischen Prime und Zieläußerung.
tritt nicht nur bei Aktiv und
Passiv auf, sondern auch bei anderen strukturellen Alternativen.
ist auch bei anterograder Amnesie zu beobachten; Patienten mit anterograder Amnesie können sich often noch problemlos an Ereignisse erinnern, die vor ihrer Erkrankung stattfanden, aber es ist für sie schwer bis unmöglich, Neues zu behalten.
beruht nicht auf einer bewussten stilistischen Entscheidung des Sprechers, und es ist nicht an spezifische Wörter gebunden.
im spontanen Gespräch tritt vor allem dann auf, wenn die Sprecher- und die Hörerrole häufig wechseln und wenn das Thema kompliziert ist.
Слайд 10Kongruenz
Innerhalb eines Satzes wird grammatische Zusammengehörigkeit mithilfe von Kongruenz ausgedrückt.
In
Sprachen wie dem Deutschen ist ein Verb kongruent in Numerus
und Person mit dem Subjekt des Satzes, ein Adjektiv ist kongruent in Numerus, Kasus und Genus mit dem Nomen, das es näher beschreibt.
Ein Sprecher muss in seinem Äußerung Kongruenz kodieren, das heißt, er muss passende Pronomen und Artikel verwenden und Wörter korrekt flektieren.
Слайд 11Die Satzanfänge bestande immer aus einem Subjekt und einer Modifikation
des Subjekts, entweder durch eine Präpositionalphrase (z.B. das Mädchen, das
die großen Jungen ärgerte).
Die Nomen in der Präpositionalphrase oder dem Relativsatz heißen "lokale Nomen".
Probanden verwendeten häufig ein Verb im Plural, wenn das lokale Nomen Plural war, obwohl das Subjekt selbst im Singular stand.
Die grammatischen Eigenschaften eines eingeschobenen Satzes oder einer eingeschobenen Phrase können demach die Berechnung der korrekten Verbflexion stören.
Слайд 12Die semantischen Einflüsse zeigen, dass die syntaktische Verarbeitung teilweise für
Informationen anderer Repräsentationen durchlässig ist.
Genus ist als abstrakter Knoten repräsentiert,
mit dem alle Nomina eines Genus verbunden sind.
Die Studien zur Kongruenz zeigen, dass die Prozesse des Sprachproduktionssystems sehr präzise aufeinander abgestimmt sein müssen, da innerhalb kürzester Zeit eine hierarchische Satzstruktur konstruiert wird, aus dieser die lineare Wortreihenfolge abgeleitet wird und gleichzeitig sowohl Inhalts- als auch Funktionswörter aus dem mentalen Lexikon abgerufen werden, die teilweise sogar noch miteinander um die Selektion konkurrieren.
Слайд 13Literaturliste
Barbara Höhle (Hg.)
Psycholinguistik
2., univeränderte Auflage
Слайд 14Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!